Auch das zweite Quartal 2023 ist an den Finanzmärkten insgesamt positiv verlaufen. Getragen durch steigende Kurse an den Aktienmärkten, vor allem in den USA, entwickelte sich die Gesamtperformance positiv. Die dominierenden Themen an den Märkten waren zu Beginn des Quartals die zähen Verhandlungen um die Staatsschuldenobergrenze in den USA, die Inflation sowie die Gratwanderung der Notenbanken in Bezug auf die Bekämpfung derselben. Weil in der Inflationsbekämpfung ungenügende Fortschritte sichtbar sind, haben fast alle grossen Notenbanken ihre Leitzinsen nochmals erhöht und für die kommenden Monate weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Die US-Notenbank Fed hat im Juni eine Pause im Zinserhöhungszyklus eingelegt und den Leitzins unverändert belassen. Insbesondere die Kerninflation ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise blieb hartnäckig hoch. Dies dürfte daran liegen, dass sich die Wirtschaft bisher als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen hat und weil die Lage am Arbeitsmarkt immer noch angespannt ist. Durch die höheren und weiter steigenden Zinsen wird die Geldpolitik noch restriktiver und die Abwärtsrisiken für die globale Konjunktur steigen an. Dies ist auch bereits in vielen Vorlauf- und Stimmungsindikatoren ersichtlich, welche ihren Abwärtstrend fortgesetzt haben. Es muss deshalb für die USA wie auch für Europa mit einer Rezession gerechnet werden.

Aktienmärkte

Die für uns wichtigsten Aktienmärkte entwickelten sich im zweiten Quartal allesamt positiv, wenn auch regional sehr unterschiedlich. Die stärkste positive Entwicklung lieferte der US-Aktienmarkt. Nach aufkeimenden Hoffnungen über ein baldiges Ende der Leitzinsanhebungen in Kombination mit überraschend robusten Konjunkturdaten folgte gegen Mitte Juni ein regelrechtes Kursfeuerwerk vor allem einzelner Indexschwergewichte aus dem Tech-Bereich. Der Index (MSCI USA) schloss das Quartal 8.6% höher (in USD). In Europa und in der Schweiz war die Entwicklung wellenförmig. Ende Quartal resultierte für den Schweizer Markt (SPI) ein Plus von 2.2% und für den europäischen (MSCI Europa ex. CH) ein Plus von 2.1% (in EUR). Die Aktien der Schwellenländer konnten nicht ganz mithalten. Für das zweite Quartal betrug der Anstieg lediglich 1% (in USD).

Zinsen

Auch die Zinsen haben sich regional unterschiedlich entwickelt. Die Renditen der 10-jährigen US-Treasuries sind im Quartalsvergleich um fast 40BP von 3.47% auf 3.84% angestiegen. Eindrücklich war zudem die Veränderung der US-Zinsstruktur; die Kurve ist deutlich invers. Die Differenz zwischen den 2- und 10-jährigen Anleihen betrug Ende Juni über 1 Prozent, was die Erwartung einer Rezession widerspiegelt. Die Zinsen im Euro-Raum sind ebenfalls angestiegen, wenn auch nicht so deutlich. Anders war die Entwicklung in der Schweiz. Die Renditen der 10-jährigen Eidgenossen gingen von knapp 1.15% auf 0.88% zurück, was in der Schweiz zu einer positiven Performance der Obligationen führte.

Währungen

Über das gesamte 1. Halbjahr gehörte der Franken erneut zu den stärksten Währungen was sich für unsere Anlagen in USD und EUR negativ ausgewirkt hat. Die Notierung USD|CHF ging von 0.9153 auf 0.8956 zurück und der EUR|CHF Wechselkurs von 0.9921 auf 0.9769.