Geschäftsstelle

Ein zwiespältiges 2018: Erfolgreiche Optimierungen in der Organisation stehen einem problematischen Jahresergebnis gegenüber

Die Deckungsgrade haben gelitten

Nachdem wir in den vorhergehenden Jahren mit guten Ergebnissen die versicherungstechnischen Werte unserer Vorsorgewerke verbessern und erstmals seit längerer Zeit wieder mit der Bildung von Schwankungsreserven beginnen konnten, hat uns das Anlagejahr 2018 einen veritablen Rückschlag zugefügt. Die Vermögensanlagen haben so schlecht abgeschnitten wie seit Beginn der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Wir wissen es alle, der dritte Beitragszahler – sprich die Anlagen – sind entscheidend für die berufliche Vorsorge. Unsere einzelnen Vorsorgewerke haben aufgrund des Abschlusses 2018 zwar alle gelitten, aber je nach Grösse und Struktur sehr unterschiedlich. Die individuellen Deckungsgrade unserer Werke liegen per 31.12.2018 zwischen 96.4% und 104.3%, der konsolidierte Deckungsgrad der gesamten Stiftung liegt bei 98.0%.

Dem Aufbau der Schwankungsreserven kommt höchste Priorität zu.

Auch wenn es sich mit der Sicht per 31.12. nur um eine Momentaufnahme handelt und sich die Situation einen Monat später schon wieder anders präsentieren kann, zeigt uns das Ergebnis 2018 einmal mehr auf, wie wichtig es ist, für die Vorsorgewerke die nötigen Wertschwankungsreserven aufzubauen, damit nicht jedes schlechte Anlagejahr gleich zu einer Unterdeckung führt. Vor allen Leistungsüberlegungen muss dies das primäre Ziel sein.

Die Fusion erfolgreich verdaut

Mit dem Jahr 2018 ist das erste Geschäftsjahr nach der rückwirkenden Fusion Geschichte. Selbstredend hat die Fusion nichts mit dem vorgängig beschriebenen schlechten Abschluss zu tun. Die organisatorischen Verwerfungen, die eine solche Zusammenführung zweier so grosser Stiftungen mit sich bringt, konnten im vergangenen Jahr mit Erfolg überwunden werden. Höhepunkt war dabei der Bezug des neuen Standorts im Berner Länggassquartier. An zentraler Lage und mit modernen Arbeitsplätzen können unsere Mitarbeitenden optimal zum grösstmöglichen Nutzen unserer Destinatäre tätig sein.

Die Fusion wurde problemlos abgewickelt und verarbeitet, die Prozesse weiter optimiert.

Im Anhang des letztjährigen Geschäftsberichts (Ziffer 1.10) haben wir erwähnt, dass nach der Genehmigung der Fusion durch die Bernische BVG- und Stiftungsaufsicht im Februar 2018 eine Beschwerde eingegangen ist. In dieser Eingabe wird gefordert, dass die Previs zu verpflichten sei, einen Teil des 2017 erzielten Aufwertungsgewinns bei den direkten Immobilien der ehemaligen Comunitas einzig dem Vorsorgewerk Comunitas und nicht allen Vorsorgewerken gutzuschreiben. Leider ist die Beschwerde mit dem Abschluss 2018 immer noch hängig und der bestrittene Ertrag in der Grössenordnung von CHF 24 Mio. ist nach wie vor auf der Stiftungsebene «parkiert». Erst mit Vorliegen eines rechtskräftigen Entscheids kann dieser Ertrag den Vorsorgewerken gutgeschrieben werden.

Optimierung bei mehreren Kernprozessen und neue ISO-Zertifizierung

Stete Optimierung der Prozesse ist eines der Kernanliegen der Geschäftsleitung. In diesem Sinn wurden 2018 auch drei zentrale Querschnittsaufgaben der Previs teilweise neu ausgerichtet. 

Das Risikomanagement ist von strategischer Bedeutung. Entsprechend der Risikoausprägung der Vermögensanlagen, lag seit jeher der Fokus des Risikomanagements auf diesem Bereich der Previs. Entscheidend sind aber auch die Risiken in der versicherungstechnischen Struktur, der Markteinflüsse, der Organisation und der Technologie. Stiftungsrat und Geschäftsleitung haben sich auch 2018 mit allen Risikofeldern auseinandergesetzt und derzeit erarbeiten wir ein entsprechendes Werkzeug, das alle bisher bereits adressierten und überwachten sowie neue potenzielle Risiken zusammenführt.

Ähnliches gilt für das Projektportfoliomanagement. Die Previs hat eine Grösse erreicht, in welcher zahlreiche Projekte unterschiedlicher Art zeitgleich parallel nebeneinander laufen. Der Ressourcenplanung und dem stufengerechten Monitoring kommt immer grössere Bedeutung zu. Im Sinne einer Optimierung haben wir mit einem neuen Projektmanagement über die gesamte Stiftung nun diese Prozesse vereinheitlicht und neu ausgerichtet.

Nicht zuletzt münden alle Prozesse in die Zertifizierung nach ISO 9001, für welche die Previs seit 2008 qualifiziert ist. 2018 stellten wir erfolgreich auf die neue Norm 9001:2015 um, welche sich noch stärker auf die Ansprüche der Kunden, also der Versicherten, Rentner, Arbeitgeber, Geschäftspartner und weiteren Anspruchsgruppen, ausrichtet.

Die Digitalisierung ist Tatsache

In der Digitalisierung haben wir 2018 einen weiteren grossen Schritt vollzogen. Die Versicherten-App kann seit August auf dem Handy oder Tablet genutzt werden, gibt jederzeit Auskunft über die eigene Versicherungssituation und enthält aktuelle Informationen zum eigenen Vorsorgewerk. Mit diesem Angebot bewegt sich die Previs an vorderster Front der Pensionskassen. Es liegt nun an den Versicherten, das Angebot zu nutzen. In die gleiche Richtung geht der Ersatz des bisherigen Webportals durch ein neues Portal für die Arbeitgeber. Hier wird die Zusammenarbeit des Arbeitgebers mit der Previs auf mehreren Stufen digitalisiert und damit vereinfacht. Die Ablösung des bisherigen Portals ist auf Sommer 2019 vorgesehen.

Die Digitalisierung wird vorangetrieben.

Die Digitalisierung hat aber erst angefangen. Die Previs investiert derzeit erhebliche Ressourcen in ein Projekt, mit welchem die zentralen internen Prozesse auf papierlosen Verkehr umgestellt werden. Ein Projekt, das schliesslich zu schlankeren und effizienteren Geschäftsabläufen führen soll. Eine in der heutigen Struktur der Previs für die Massenverarbeitung unabdingbare Voraussetzung, damit für die individuelle Beratung der Kunden mehr Zeit zur Verfügung steht.

 

Stefan Muri
Geschäftsführer

 

Pierre-Alain Cosendai
Leiter Finanzen und Controlling
Mitglied der Geschäftsleitung

Zusammensetzung der Geschäftsleitung im Jahr 2018

Vorname/Name Funktion
Stefan Muri Geschäftsführer
Stefan Ernst Stv. Geschäftsführer / Leiter Kunden & Kommunikation
Pierre-Alain Cosendai Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Finanzen & Controlling
Beatrice Schmid Mitglied der Geschäftsleitung / Leiterin Vorsorge Entwicklung (bis 28.02.2019)
Nathalie Sesiani Mitglied der Geschäftsleitung / Leiterin Vorsorge Leistung
Daniel Zwygart Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Vermögensanlagen